Cliffhanger sorgen für noch mehr Spannung in deiner Geschichte!

Was ist ein Cliffhanger?

Mit der Heldin deiner Geschichte an der Klippe über dem Abgrund hängen und unbedingt wissen wollen wie es weitergeht!
Cliffhanger sorgen dafür, dass die Leserin unbedingt deine Geschichte weiterlesen will, um zu erfahren ob die Heldin nun abstürzt oder wie sie sich selbst oder durch jemand anders aus dieser misslichen Lage gerettet wird.

Wie schreibe ich einen guten Cliffhanger?

Du baust die Spannung in jedem Kapitel so auf, dass es mit dem Höhepunkt endet und der geneigte Leser damit die Geschichte unbedingt im nächsten Kapitel weiterlesen will. Das heisst, Cliffhanger sorgen dafür, dass die Leserin das Buch gar nicht erst zur Seite legen möchte.
Du brauchst also einen Fluss von Entwicklungen von Geschehnissen in deiner Geschichte, die sich zum Kapitelende hin zuspitzen. Bzw. du brichst das Kapitel im spannendsten Moment ab.

Ideen für Cliffhanger

Es bleibt eine offene Frage. Z.B. wird die Heldin die an der Klippe hängt von ihrem Liebsten gerettet, oder kann sie sich selber retten?

Oder es gibt einen Hoffnungsschimmer: sie sieht einen herabhängenden Ast, den sie zu sich heranziehen will, um daran wieder hochzu klettern. Wird sie es schaffen? Kriegt sie den Ast zu fassen?

Oder:

  • Ein Charakter, den alle für tot hielten, taucht wieder auf.
  • Eine schockierende Neuigkeit kommt zu Tage.
  • Die Heldin muss sich in einem Dilemma entscheiden, jede Wahl führt zu einem grossen Problem.
  • Die Heldin findet etwas, aber der Leser erfährt (noch) nicht was und ob es hilft oder schadet.
  • Ein unverhofftes, emotionales Wiedersehen.
  • Die Heldin tappt in eine Falle.
  • Die Heldin wird verraten – z.B. von der besten Freundin.
  • Der Held wartet (umsonst?) auf die Braut.
  • Jemand macht das dümmste, schlimmste was er jetzt tun kann, aber wir wissen nicht wie es ausgeht.
  • Die Heldin wartet auf eine Nachricht.
  • Ein Charakter verschwindet und es ist unklar ob er tot ist oder noch lebt.

Cliffhanger wohl dosiert verwenden!

Auch wenn Cliffhanger wichtig sind, sollte nicht jedes deiner Kapitel mit einem solchen enden. Das strapaziert sonst die Nerven und die Geduld der Leser. Also Cliffhanger dann einsetzen, wenn sie von der Geschichte, dem Plot her sinnvoll sind.
Das wäre z.B. am Ende eines jeden Aktes – wenn wir die 3-Akt Struktur verwenden. Also nach der Einleitung, Einführung in die Geschichte mit der ersten Problemstellung für die Heldin. Und dann bevor es auf die Zielgerade zum Ende der Geschichte hin geht. Vielleicht gibt es im Mittelteil auch noch einen Höhepunkt, z.B. wenn die Heldin denkt, dass sie ihr Ziel nie und nimmer mehr erreichen wird.

Cliffhanger am Ende des Buches?

Ist die Geschichte mit dem einen Buch fertig, dann bitte keinen Cliffhanger. Das frustriert nur die Leser. Denn wir wollen, nachdem wir uns durch die Geschichte „gequält“ (ob mit oder ohne Freuden) wenigstens wissen ob die Heldin ihr Ziel nun erreicht hat. Dazu auch meine Tipps für spannende Geschichten.

Schreibst du an einer Trilogie? Dann muss dein erster Band unbedingt mit einem Cliffhanger aufhören, damit der geneigte Leser auch den zweiten Band lesen will! Nur Spannung verführt zum weiterlesen wollen!

Nun beisst sich das allerdings mit dem vorher beschriebenen Frust unfertiger Geschichten. Also brauchst du einen Mittelweg. Du löst eine Teilfrage der Geschichte auf, das heisst die Heldin kann ein Problem lösen, auch wenn es noch nicht das grosse Problem ist.

Das könnte dann vielleicht so lauten: Das war geschafft. Die Erleichterung liess die Schwere der letzten Wochen von ihr abfallen. Dann wurde es schwarz.
Oder: Mit letzter Kraft zog sie sich an dem dürren Ast über die Klippe und kroch über das staubige Geröll. In Sicherheit. Dann sah sie die staubigen Stiefel vor sich.

Ein gute Cliffhanger erwischt den Leser kalt und erzeugt einen kleinen Schock. Aber nur, wenn er nicht damit gerechnet hat.